Die Spur der Hebamme

von Sabine Ebert 

(Fortsetzung von „Das Geheimnis der Hebamme“)

 

Es sind einige Jahre vergangen. Die Siedlung ist zu einem Dorf geworden. Marthe ist mit Christian verheiratet, nachdem ihr Mann gestorben war. Nun haben die beiden auch zwei Kinder. Marthe hat sich in dem Dorf einen guten Namen gemacht und ist beliebt. Doch sie ahnen nicht, dass nun schwere Zeiten anbrechen. Randolf kommt bald von seiner Pilgerfahrt zurück. Marthe befürchtet Schlimmes und sie sollte damit Recht haben. Der Tag kommt, an dem Randolf wieder da ist. Er reitet zuerst zu Marthe und warnt sie, nichts von ihrem letzten Treffen zu verraten. Er würde sonst Christian davon berichten, dann reitet er zu seinem Vater. Dort erfährt er, dass er nun Vogt werden soll. Außerdem soll er Soldaten auswählen, die die Dorfeingänge überwachen sollen.

Christian ist nicht begeistert davon. Jetzt muss er mit Randolf zusammen arbeiten. Dann werden Vorbereitungen getroffen um das erste Erz zum Markgraf zu liefern. Christian wählt einige starke Männer aus, die den Wagen begleiten sollen. In der Nacht bekommt Marthe eine schlimme Vision. Sie sieht, wie die Erzlieferung von fremden Männern überfallen wird. Christian nimmt ihre Vorahnung ernst. Er will mit einigen Männern und einen weiteren Wagen als Lockvogel vorausreisen. Marthes Vision wird wahr und die Gruppe wird angegriffen. Es gibt schwere Verletzungen und zwei Tote. Die Angreifer hatten Armbrüste dabei und wussten genau, wo sie angreifen mussten. Christian kann den größten Teil des Erzes retten und kommt mit dem Rest seiner Männer beim Markgraf an. Christian sagt dem Grafen sofort, dass es eine Falle war.

Jemand muss sie verraten haben. Es werden Soldaten ausgesandt, die nach den Banditen suchen sollen. Ein Mann wird gefangen genommen.

Randolf verhört den Mann. Dieser stirbt beim Verhör. Christian vermutet, dass Randolf für den Tod des Mannes verantwortlich ist und er die Hand im Spiel hatte, dass er überfallen wurde. Er hat aber keine Beweise dafür.

Am nächsten Tag kommt aufgeregt Christians Knappe und Freund zu ihm. Sein Vater hat ihm eine Frau ausgesucht, die er bald heiraten soll.

 

 

 

Die Frau lebte im Kloster und ist sehr fromm. Christians Freund kennt die Frau nicht und ihm graut davor, die Frau zu heiraten. Marthe versucht ihn zu beruhigen, doch so ganz kann sie ihm nicht die Angst nehmen.

Ein paar Tage später rollt eine große Kutsche in das Dorf. Ein Priester und eine hagere Frau in schwarzem Kleid steigen aus. Die Frau soll Christians Knappe heiraten. Christian und Marthe heißen sie willkommen und bringen sie bei sich unter. Marthe merkt sofort, dass etwas nicht stimmt. Die fromme Frau geht jeden Abend zu dem Priester in das Zimmer. Als Marthe die Frau danach fragt, antwortet sie, sie müsse Buße tun. Jede Frau solle dies tun. Plötzlich bekommt die Frau ein schlimmes Fieber. Marthe kümmert sich um sie. Dabei bemerkt Marthe, dass sie blutige Striemen an den Beinen hat. Marthe holt sofort Kräuter zum heilen. Christian bekommt das mit und verdächtigt den Priester. Er knüpft sich den Geistlichen vor und wirft ihn anschließend aus dem Haus. Dieser wirft einen giftigen Blick zu ihm und verschwindet dann. Marthe befürchtet nun, dass sie sich einen neuen Feind gemacht haben. Christians Freund kann sich immer noch nicht mit dem Gedanken anfreunden die fromme Frau zu heiraten. Er geht zu seinem Vater und bittet ihn darum, die Hochzeit aufzuheben. Doch der Vater besteht darauf. Vor Wut läuft der Sohn zu seinem Freund und bittet ihn, dass er bei ihm untergebracht werden kann. Christian ist damit einverstanden. Die fromme Frau zieht in ein Gasthaus und wird nun von einem Wundarzt versorgt. Christian muss am nächsten Tag zusammen mit dem Markgraf Otto auf eine Reise. Damit Marthe nicht alleine ist, wohnt sie solange bei einer Freundin. Plötzlich klopft es an der Tür und ein Geistlicher und zwei Soldaten stehen vor der Tür. Sie wollen Marthe mitnehmen. Sie soll vor dem Kirchengericht eine Aussage machen. Marthe steigt mit zitternden Knien in den Gefängniswagen. Als Marthe wieder aussteigt, wird sie sofort vor dem Richter gebracht. Dieser beschuldigt sie eine Hexe zu sein. Bei den Zuschauern sieht sie den Priester, den sie rausgeworfen hatten. Jetzt weiß sie, wer sie angeklagt hat. Marthe beteuert keine Zauberei auszuüben und eine ehrenhafte Frau zu sein. Der Richter befragt den Priester, ob er Beweise habe, dass Marthe eine Hexe sei. Dieser verneint dies. Der Richter beschließt daraufhin eine Gottesprüfung an Marthe zu tun. Wenn Marthe im Fluss untergeht, ist sie keine Hexe. Der Bischof soll dann entscheiden, was weiter geschieht.  Marthe wird von Soldaten in ein Verlies gebracht. Sie muss sich entkleiden und Gefängniskleidung anziehen.

 

 

 

Am nächsten Tag wird Marthe zum nahegelegenen Fluss gebracht, dann wird sie gefesselt und in den Fluss gestoßen. Nach ein paar Minuten erbarmt sich ein Soldat und zieht sie wieder raus. Marthe ist so geschwächt, dass sie in das Verlies getragen werden muss.

Nach einigen Minuten hört sie wieder Schritte. Ein Soldat kommt und fragt sie, ob sie gehen kann. Marthe ist zu schwach dazu. Der Soldat öffnet die Gefängnistür und hebt die junge Frau auf seine Arme. Marthe versteht nicht, was passiert. Der Soldat hievt sie auf ein Pferd und reitet mit ihr aus der Stadt raus. Unterwegs wird Marthe bewusstlos. Sie bekommt ein schlimmes Fieber. Der Soldat bringt sie zu einem Bauernhof und befiehlt der Köchin sich um Marthe zu kümmern.

Der Soldat, der Marthe befreit hat, ist ein Kumpan Randolfs. Er hatte sich in die junge Frau verliebt. Als er hörte, dass Marthe verhaftet wurde, besorgte er sich passende Klamotten und befreite sie. Es vergehen einige Tage bis Marthe wieder einigermaßen genesen ist. In der Zwischenzeit wird die Geflohene überall gesucht. Christian ist von der Reise zurückgekehrt und macht sich große Sorgen um seine Frau.

Sein Knappe erzählt ihm, dass Marthe weggeführt wurde zum Kirchengericht. Sofort nimmt Christian ein Pferd und reitet dorthin.

Der Richter wundert sich, dass Christian nach seiner Frau sucht.

Er dachte, dass er dahinter steckte, dass Marthe verschwunden ist.

Doch der Richter glaubt ihm. Niemand weiß wohin sie verschwunden ist.

So vergeht noch eine Woche und Christian ist am verzweifeln. Er hat überall gesucht und nach seiner Frau gefragt, niemand konnte ihm helfen. Randolfs Kumpan hat gut für Marthe gesorgt. Sie ist nun wieder fast genesen. Marthe macht ihm klar, dass sie nichts von ihm will. Sie ist Christian treu. Marthes Befreier schickt einen Boten nach Christian. Dieser soll ihm mitteilen wo seine Frau ist. Aber es muss ganz heimlich geschehen. Niemand darf davon wissen. Überglücklich schließen sich Marthe und Christian in ihre Arme. Christian reitet vorsichtig mit Marthe nach Hause. Dort wird sie von der Haushälterin noch gepflegt.

 

 

 

Nach einigen Tagen kommt ein Bote. Marthe soll zum Bischof kommen.

Christian begleitet sie. Als sie dann vor dem Bischof kniet, will er wissen, wie sie aus dem Gefängnis entkommen ist. Marthe sagt, sie könne sich an nichts mehr erinnern. Sie war bewusstlos. Der Bischof glaubt ihr, aber sie muss nun schwören, dass sie keine Zauberei betreibt und ein Geistlicher wird sie bei ihrer Arbeit beobachten. Das sind nun ihre Auflagen. Marthe muss das akzeptieren. Etwas betrübt reiten Christian und Marthe wieder zum Dorf zurück. Schon bald rollt eine Kutsche an und der Geistliche steigt aus. Fortan wird Marthe auf Schritt und Tritt von diesem Mann begleitet. Doch die Bewohner des Dorfes halten zu ihr und helfen.

Eines Tages wird Christian zum Markgraf Otto gerufen. Dieser will ein großes Fest veranstalten, denn sein Neffe wird zum Ritter geschlagen.

Bei diesem Fest soll es auch Wettkämpfe geben und Christian soll auch mitmachen. Christian ist nicht begeistert davon, aber er darf den Markgraf nicht beleidigen. Christian wählt sich einige Männer aus, die bei den Wettkämpfen teilnehmen sollen und trainiert sie. Auch Ottos Neffe ist bei diesen Männern dabei. Leider ist Randolf auch bei den Kämpfern dabei.Randolf provoziert Ottos Neffen und fordert ihn zu einem Duell heraus. Doch der junge Mann ist unerfahren und wird schwer verletzt.

Er stirbt in Christians Armen. Als Christian erfährt, dass Randolf den Jungen provoziert hat, knüpft er ihn sich vor. Es kommt zu einem Kampf zwischen den beiden. Christian kann Randolf besiegen und tötet ihn. Markgraf Otto ist vom Tod seines Sohnes sehr betroffen. Aber er weiß dass Christian ein ehrenhafter Mann ist, der nicht ohne Grund tötet. Marthe ist erleichtert und auch die Dorfbewohner sind froh, dass dieser Mann nun keinen mehr belästigen kann. Nun muss ein neuer Vogt gewählt werden. Christian wird einstimmig von den Dorfbewohnern gewählt. Auch der Markgraf ist damit einverstanden. Alle sind nun zuversichtlich, dass nun ruhigere Zeiten kommen.

 

 

Ende